RIAT 2017

Mitten in der Nacht schrillte der Wecker. Wir machten uns auf den Weg nach Kloten. Das Ziel war Fairford oder mit anderen Worten das RIAT 2017. Die Vorfreude war gross, es sollte der 70-ste Geburtstag der USAF zelebriert werden. Mit auf dem Flug waren rund 40 Mitglieder der Cosmos-Reisegruppe.
Am Flughafen Heathrow erwartete uns eine weitere Gruppe darunter auch CAF-Members, welche schon am Freitag angereist waren. Nachdem auch die letzten vermissten Teilnehmer den Weg zu unserem Bus gefunden hatten machten wir uns auf den Weg nach Fairford. Dank unserem Driver aus Kenia und dessen Ortskenntnisse, schafften wir es auf wundersame Weise die verlorene Zeit wieder aufzuholen.
Bei unserer Ankunft hatten wir mit Sorge die tief liegende Wolkendecke betrachtet. Wie nicht anders zu erwarten hatten sich nur Hubschrauber und WWII Flugzeuge in die Luft getraut. Die super modernen und teuren Maschinen blieben vorerst am Boden.
Wir hatten die ruhige Zeit genutzt und das Pimms Detachement des CAF hatte sich mit genügend Flüssigkeit eingedeckt. Mit der Zeit hatten sich die Wolken gelichtet und der ordentliche Flugbetrieb konnte aufgenommen werden. Ein Highlight reihte sich an das andere. Die B-17 Flying Fortress eröffnete den Reigen an USAF Events. Epochen gerecht starteten danach ein Lancaster, drei Spitfires und eine Hurricane. Mit einem gemeinsamen Formationsflug erfreuten sie die Herzen aller Nostalgie-Fans.
Die USAFE beteiligte sich mit einem Grossaufgebot an der Geburtstagsfeier. Im Vorbeiflug wurden alle aktuell in Europa stationierten Typen gezeigt. Eröffnet wurde der Vorbeiflug mit einer KC-135R mit ausgefahrenem Rüssel. Danach folgten eine C-130J-30 Hercules, 2 F-15C, eine F-15E und zwei F-16C. Ergänzt wurde die Flugvorführung durch eine grosse Anzahl von USAF Flugzeugen in der statischen Show.
U.A. waren dort zwei der Big Three zu sehen, eine B-1 Lancer und eine B-52 Stratofortress. Vertreten waren auch eine U-2, 2 F-16 und 3 F-15 sowie weitere Exponate.
Zur Freude vieler haben die Griechen noch zwei F-4E Phantom, leider nur in der statischen Schau, beigesteuert.
Das AFSOC beteiligte sich mit einer CV-22 Osprey, deren Demo war wie immer sehr eindrücklich. Die V-22 hat sich vom Sorgenkind zu einem veritablen Fluggerät entwickelt.
Den Abschluss der USAF Demo bildeten die Thunder Birds. Die Flugmanöver wurden in sehr enger Formation äusserst präzis geflogen. Die Amis fliegen gefühlt enger als die Europäer, ohne deren Ideenreichtum zu erreichen. Die F-16 hat sicher ihren Teil zur spektakulären Demonstration beigetragen.
Neben den Amerikanern gab es auch viel aus Europa zu sehen. Der altehrwürdige Tornado wurde durch die Italiener mit einem speziellen Anstrich vorgeführt. Frankreich beteiligte sich mit einer Rafale und eine Rotte Mirage 2000D am Flugprogramm. Der enge Formationsflug von 2 Deltas ist eine Augenweide. Ein besonderer Leckerbissen war sicher die Vorführung einer SU-27 aus der Ukraine.
Die Türkei beteiligte sich mit dem Solo Türk einer F-16C und dem wohl besten Speaker. Seine Ausführungen und seine Begeisterung waren mitreissend wie bei einem guten Sportkommentator.
Nach rund 7 Stunden Flugbetrieb und einigen Pimms und etwas Hunger, haben wir uns dank unserem Driver im Rekordtempo Richtung Hotel aufgemacht.
Der Abend war schnell abgehandelt. Das CAF Team hat sich glänzend unterhalten. Der Service des vier Sterne Hotels war mehr als nur dürftig.
Am zweiten Tag ging es auf Schleichwegen, ohne Stau, nach Fairford. So früh waren wir noch nie vor Ort. Nachdem wir am Tag zuvor mit einem Power Watching den statischen Park abgelaufen waren, konnten wir uns voll und ganz auf das Flugprogramm konzentrieren.
Auch am Sonntag haben die Patrouille Suisse, die Red Arrows, Night Hawks aus Finnland und die Thunder Birds überzeugen können. Die Fraktion der Transportflieger mit der A-400M und der C-27J Spartan hatten einmal mehr mit ihren Flugeigenschaften überzeugt. Der italienische Pilot in seiner C-27J hat wohl Kampfflieger Erfahrung. Mit seiner Maschine flog er mehrere Rollen. Am Schluss der Vorführung hatte er seine Maschine mit einem äusserst steilen Anflug auf die Piste gesetzt.
An beiden Tagen wurden die aktuellen Kampfflieger wie F-16 Fighting Falcon aus der Türkei und Belgien, die JAS-39 Grippen aus Schweden und der Tschechei, der Eurofighter aus Spanien und Grossbritannien, der Tornado aus Italien, der F-22 Raptor aus den USA und die SU-27 'Flanker' aus der Ukraine sowie der Rafale und die Mirage 2000D aus Frankreich mit zum Teil äusserst überzeugend vorgeführt.
Die Highlights am zweiten Tag waren jedoch der Formationsflug der Mustang P-51 mit der F-22 und vor allem der Formationsflug der B-2 Spirit mit zwei F-15C Eagle.
Weitere interessante und selten zu sehende Flugobjekte kamen aus Österreich mit der Saab 105Oe.
Mit der B-17, der Lancaster, P-51, Spitfire und der Hurricane kamen auch die Fans der WWII-Flugzeuge nicht zu kurz.
Summa summarum war dies wohl meine eindrücklichste Flugshow, die ich je gesehen habe.
Am Abreistag besuchten wir das RAF Museum in Hendon. Zurzeit ist es im Umbau und bereitet sich auf das Jubiläum der RAF im 2018 vor.
Das RIAT 2017 ist Geschichte, was hängen bleibt ist die tolle Kameradschaft innerhalb des CAF-Teams, die interessanten Fachreferate unseres Reiseleiters Walter Fürst und last but not least ein Fundus von 2000 Fotos, welche auf ihre Kategorisierung und Nachbearbeitung warten.
Dank gebührt der Reiseleitung, dem Cosmos Team unserem Top Driver aus Kenia und unseren CAF Kameraden – es waren unvergessliche Tage.
Weitere Fotos findet ihr auf: https://fredischalcher.jimdo.com/airshows/riat-2017/